Matthias Demmer | Sculptor and designer
Das Besondere an dieser Ausstellung ist, wie die unterschiedlichen Positionen grundlegende Phänomene der Bildhauerei verhandeln und diese miteinander ins Gespräch bringen. Die Arbeiten von Matthias Demmer definieren den Raum basierend auf einem rhythmischen Wiederholungsprinzip, aus der Strenge in die Auflösung hinein. Die Arbeiten von Eva verhalten sich fast umgekehrt: Aus einer flüssigen, weichen Bewegung vollzieht sich eine Konkretisierung in eine spezifische Form hinein.
Wir, die BetrachterInnen sehen filigrane und doch kraftvolle raumgreifende Strukturen, mit einem offenbar zu Grunde liegendem Formprinzip. Die Formen entstehen aus Linien, die zu Kanten werden. Die Raumwirkung entsteht durch die Definition und Begrenzung eines Volumens durch Kanten. Die Formen spielen mit dem dreidimensionalen Sehen, werden zu Körpern und funktionieren auch als Zeichnung. Überhaupt können wir feststellen, dass diese Arbeiten aus bildhauerischer Sicht viel mit Raum und Strukturierung von Raum zu tun haben.
Im Gegensatz dazu sehen wir Formen, die ganz aus der bewegten Masse, aus dem Material heraus wirken. Material, das eigentlich statisch ist, ist hier wie ein Fluidum in Bewegung gebracht. Jede Form hat einen eigenen, inneren Drang, eine Dynamik, mit der sie in den Raum hinein und aufeinander einwirken. Die Formen von Eva Hermens nehmen den Raum ein, während die Formen von Matthias Demmer den Raum definieren. Es gibt kraftvolle Momente und dann wiederum fast zärtliche Annäherung. Die Formen sind einander ähnlich, und dabei doch jede für sich eigen und auf individuelle Weise bewegt.
Auch wenn die Arbeiten formal in großem Kontrast zueinander stehen, verbinden sich beide. Durch die Anordnung im Raum entwickeln die Objekte gemeinsam eine neue Bewegung und einzigartige Strukturen. Beide, sowohl Eva Hermens als aus Matthias Demmer interessieren sich zutiefst für ihre Formen, und kommen durch die entschiedene Wiederholung und Variation zu einer sehr klaren Bildsprache. Beide sind aber dennoch in der Lage im laufenden Prozess Offenheiten zu erkennen und zu nutzen, die den Arbeiten dann wiederum eine spielerische Leichtigkeit gibt und uns den BetrachterInnen immer wieder neue Perspektiven eröffnet.
Sculpture meets performance
Das Besondere an dieser Ausstellung ist, wie die unterschiedliche Positionen grundlegende Phänomene der Bildhauerei verhandeln und sie ins Gespräch bringen. Beide KünstlerInnen haben sich gegenseitig ausgeholfen,beraten und weiterentwickelt. Diese soziale Ebene der Entstehung dieser Skulpturen ist etwas Besonderes. Insofern ist diese Ausstellung auch eine Ausstellung über Begegnung und Dialog, die der Frage nachspüren, wie können ganz unterschiedliche Perspektiven, Interessen und Prioritäten gemeinsam verhandelt und in eine Wirklichkeit gebracht werden. Hieraus hat sich die Idee entwickelt, in der Ausstellung „axiom meets fluid“ die Interaktion zwischen Raum, Skulpturen und TänzerInnen aufzuspüren. Raum erleben, ist Bewegung mit allen Sinnen.
Während der Vernissage tanzte das Duo „Flies and tales“ eine improvisierte Tanzperformance. Was passiert, wenn die Installation mit Tanz und Musik gefüllt wird? Struktur und Dynamik der Objekte sind Impulsgeber für neue Bewegungsabläufe und Spielideen. Die Choreographie der TänzerInnen setzen die Skulpturen in neue Zusammenhänge. Es entwickelt sich eine neue Ebene der Bildwelten für BetrachterInnen und AkteurInnen. Mit diesem Erfahrungen wird „axiom meets fluid“ neue inspirierende Begegnungen mit kreativen und interessierten Menschen haben.
Für das Ausstellungsprojekt „axiom meets fluid“ möchten wir gerne weitere KooperationspartnerInnen kennenlernen.
+49(0)177 6466 462 oder gestaltung@web.de
Matthias Demmer